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Pressemeldung

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Neue Jobs für Menschen mit Behinderung an LVR-Klinik Köln

Integrationsabteilung Verteilerküche eröffnet / 16 von 36 Arbeitsplätzen für Menschen mit einer Schwerbehinderung / finanzielle Förderung durch LVR-Integrationsamt

Köln. 14. Juni 2016. Ein moderner Flachdachbau, innen deckenhoch weiß gefliest, Edelstahleinbauten, massive Türen zu Kühlräumen, ein Portionierband, eine Eismaschine, die 950 kg Nutz-Eis pro Tag produziert, und eine Spülstraße. So sieht der Neubau der Integrationsabteilung Verteilerküche der Kölner Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) aus, der heute offiziell eröffnet wurde.

In der Küche arbeiten 36 Menschen, davon 16 mit einer geistigen oder seelischen Schwerbehinderung oder einer schweren Körper-, Sinnes- oder Mehrfachbehinderung. Das bedeutet: Umdenken. Abläufe und Anleitungen müssen so gestaltet werden, dass alle ihre Aufgaben erledigen können. So werden zukünftig beispielsweise Hygiene-Fortbildungen so strukturiert, dass Menschen mit einer Hör- oder Sehbehinderung daran teilnehmen können. Die Anforderungen sind hoch – die Patientinnen und Patienten der größten psychiatrischen Fachklink Kölns wählen individuell ihre Speisen aus, gekocht wird in der LVR-Klinik Bonn, portioniert in der neuen Verteilerküche.

„Arbeit ist ein zentrales Instrument für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, für Menschen mit und Menschen ohne Behinderungen. Die Investitionen des LVR in Infrastruktur und Arbeitsplätze für die neue Küche schaffen Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Wenn nicht wir als psychiatrische Fachklinik des LVR, wer dann?“, so Jörg Schürmanns, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender der LVR-Klinik Köln.

Nach nur 18 Monaten Bauzeit und mit einem Investitionsvolumen von rund 3,6 Millionen Euro wurde die Küche komplett neu gestaltet. Seit April versorgt die Klinik die Patientinnen und Patienten bereits selbst – nach zehn Jahren Outsourcing der Speisenversorgung. Dreimal am Tag werden dafür rund 650 Mahlzeiten portioniert und in die Stationen gebracht.

Das LVR-Integrationsamt hat die Integrationsabteilung mit einem Investitionskostenzuschuss in Höhe von 240.000 Euro gefördert und unterstützt die Personalkosten ab 2014 jährlich mit rund 120.000 Euro. Weitere finanzielle Unterstützung erhält das Projekt aus der NRW-Landesinitiative „Integration unternehmen!“ des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales als Investitionszuschuss. Die Förderpauschalen gleichen den besonderen Aufwand aus, mit dem die Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen verbunden ist. Dies gilt für alle Arbeitgeber, die einen neuen Arbeits- oder Ausbildungsplatz für einen schwerbehinderten Menschen schaffen. „Eine berufliche Perspektive ermöglicht den Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die Basis für eine funktionierende Gemeinschaft“, so Andreas-Paul Stieber, Vorsitzender des Krankenhausausschusses 2.

„Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, in enger Vernetzung des LVR-Klinikverbundes, die Speiseversorgung der Kölner Patientinnen und Patienten nunmehr in Eigenleistung anzubieten. Qualität für Menschen – die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schafft und schmeckt!, “ so Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin LVR-Klinikverbund und Heilpädagogische Hilfen.

Ihre Ansprechpartnerin für redaktionelle Fragen vor Ort:

LVR-Klinik Köln
Dagmar Schmidt
Öffentlichkeitsarbeit
Wilhelm-Griesinger Straße 23, 51109 Köln
0221 8993 619
dagmar.schmidt@lvr.de
www.klinik-koeln.lvr.de

*Zahlen, Daten und Fakten

In Integrationsunternehmen, -betrieben und -abteilungen arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. In der Regel beschäftigen Integrationsunternehmen 25 bis 50 Prozent Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Schwerbehinderung - dauerhaft und in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen.

Zahlen aus Erhebungen des Statistischen Bundesamtes

  • 7,5 Millionen Menschen waren 2014 in Deutschland schwerbehindert – das sind 9,4 Prozent der Bevölkerung
  • Rund 700.000 schwerbehinderte Menschen waren in NRW im erwerbsfähigen Alter – nur 35 Prozent davon arbeiten in beschäftigungspflichtigen Unternehmen
  • 85 Prozent der Schwerbehinderungen wurden durch eine Krankheit im Laufe des Lebens verursacht
  • 62 Prozent hatten körperliche Behinderungen

Im Rheinland beschäftigen rund 100 Integrationsbetriebe über 1.300 Menschen mit einer Behinderung. Insgesamt bieten sie über 2.400 Arbeitsplätze. In ganz NRW sind es 200 Integrationsbetriebe mit etwa 5.300 Arbeitsplätzen, in denen rund 2.700 Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigt werden.

Das LVR-Integrationsamt fördert die Unternehmen mit Geldern aus der Ausgleichsabgabe – so können Investitionen, Zuschüsse zu Lohnkosten und zu besonderen Betreuungsangeboten ermöglicht werden.

Bisher hatte der LVR als Arbeitgeber 49 Arbeitsplätze in Integrationsabteilungen, mit den zusätzlichen 13 neuen Arbeitsplätzen in der LVR-Klinik Köln sind es 62.

Die LVR-Klinik Köln übernimmt mit 402 Betten und 108 tagesklinischen Behandlungsplätzen die psychiatrische Versorgung von etwa 650.000 Kölner Bürgerinnen und Bürgern. Daneben werden eine Rehabilitationseinrichtung mit 26 Plätzen für psychisch kranke Erwachsene und die Forensische Psychiatrie mit 210 Behandlungsplätzen betrieben.

www.klinik-koeln.lvr.de

Bild zum Download

  1. Drei Männer

    Nach der Eröffnung (v.l.n.r.): Jörg Schürmanns (Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender LVR-Klinik Köln), Boto Scholz (Leiter des Integrationsbetriebes Verteilerküche), Andreas-Paul Stieber (Vorsitzender des Krankenhausausschusses 2)

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