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Pressemeldung

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Dem Gedenken einen Namen geben

LVR stellt Entwurf zum Gedenken an die Opfer der NS-Psychiatrie und -Euthanasie in Waldniel-Hostert vor

Schwalmtal. / Köln. 28. November 2016. Auf dem ehemaligen Friedhof der einstigen Außenstelle der Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Süchteln-Johannistal in Waldniel-Hostert soll durch eine architektonisch-künstlerische Erweiterung der heutigen Gedenkstätte der Opfer der NS-Psychiatrie gedacht werden. Weit über 500 Menschen starben hier, darunter 99 Kinder – viele nachweislich als Opfer der NS-Euthanasie-Maßnahmen.

Zur Realisierung des Gedenk- und Erinnerungsortes hatte der Landschaftsverband Rheinland auf Antrag der politischen Vertretung einen Wettbewerb ausgerufen, aus dem die Arbeitsgemeinschaft Katharina Struber und Klaus Gruber aus Wien als Sieger hervorging. Ihr Entwurf sieht vor, den Ort mit verschiedenen Elementen zu gestalten und zu strukturieren, wobei sich Schülerinnen und Schüler der Europaschule Schwalmtal und des Berufskollegs des Kreises Viersen beteiligen.

Der Entwurf wurde nun erstmals öffentlich vorgestellt: Er zeichnet sich durch einen behutsamen Umgang mit diesem Ort aus, große bunte Kugeln aus Aluminium wecken Assoziationen an liegengebliebenes Kinderspielzeug, das die Präsenz der ermordeten Kinder eindringlich vermittelt. Ergänzt wird dies durch eine Gedenkmauer, auf die Schilder aus Messing angebracht werden. Sie tragen die Namen der Menschen, die hier begraben sind. Patinnen und Paten, die in diesen Tagen gesucht werden, legen handschriftlich die Namen sowie Geburts- und Todestag eines Menschen nieder, die dann auf die Schilder übertragen werden.

Auch LVR-Direktorin Ulrike Lubek hat eine Patenschaft übernommen. Zum Engagement des LVR, diesen Gedenk- und Erinnerungsort zu schaffen, machte sie deutlich: „Aus seiner Vergangenheit sah und sieht sich der LVR in der Verantwortung, wenn es darum geht, hier einen Ort des Gedenkens auszugestalten. Wir sind daher auch all den Menschen hier in Schwalmtal dankbar, die sich seit vielen Jahren dafür einsetzen, dass dieser Ort nicht dem Verfall oder dem Vergessen anheimfällt. Dieses Projekt sieht der LVR in der Reihe der Aktivitäten „Der LVR stellt sich seiner Geschichte.“ Seit vielen Jahren setzt sich der LVR mit der Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte vor, während und nach der NS-Zeit auseinander.

Weitere Infos zum Projekt und zur Übernahme einer Patenschaft unter www.gedenkstätte-waldniel.de

Pressekontakt:
Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel: 02 21 – 809 – 77 11

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  1. Mit einem Modell erklärte die Künstlerin Katharina Struber (2.v.r.) und der Architekt Klaus Gruber LVR-Direktorin Ulrike Lubek (li.) und Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Umwelt, das Konzept des Gedenk- und Erinnerungsort in Waldniel-Hostert. Foto: Heike Fischer / LVR

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