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Pressemeldung

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Auszeichnung für Dr. Manuel Hagemann

LVR vergibt den Albert-Steeger-Preis an Wissenschaftler vom Niederrhein

Krefeld. / Köln. 29. März 2017. Mit dem Albert-Steeger-Preis des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) wurde der Historiker Dr. Manuel Hagemann ausgezeichnet. Der 36-jährige, der am Niederrhein aufgewachsen ist, hat sich in seiner Dissertation mit „Herrschaft und Dienst. Territoriale Amtsträger unter Adolf II. von Kleve (1394-1448)“ beschäftigt.

Die Feierstunde auf Burg Linn eröffnete der Krefelder Oberbürgermeister Frank Meyer mit einem Grußwort. Anne Henk-Hollstein, stellvertretende Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, würdigte den Preisträger: „Dr. Hagemann beschäftigte sich mit der sozialen Zusammensetzung der öffentlichen Funktionsträger unter Graf bzw. Herzog Adolf II. von Kleve, der von 1394 bis 1448 regierte. Die Regierungszeit dieses niederrheinischen Herrschers war bislang kaum erforscht, obwohl dieser Raum gerade in dieser Zeit eine entscheidende Phase der administrativen Durchdringung und der machtpolitischen Konsolidierung durchlief. (…) besonders interessant ist der doppelte Ansatz, den Manuel Hagemann gewählt hat: Einerseits beleuchtet er die herrschaftliche Perspektive und die strukturellen Rahmenbedingungen, andererseits rückt er die Personen – deren soziale Herkunft und Voraussetzungen – in den Fokus der Analyse. Hierbei liegt das Augenmerk jedoch nicht bei einigen wenigen Personen der Herrscherfamilie und deren Umfeld, sondern der Preisträger machte sich die Mühe, rund 400 Amtsträger des Hofes und der zentralen Verwaltungsinstitute über einen Zeitraum von etwa 50 Jahren zu untersuchen. Hierzu erstellte er zu jeder Person ein sogenanntes Biogramm (…). Durch diesen prosopografischen Ansatz vermag Manuel Hagemann sehr viel deutlicher als dies mittels eines rein strukturgeschichtlichen Vorgehens möglich wäre, aufzuzeigen, wie stark die Landesverwaltung durch situationsbedingtes Handeln geprägt und auf einzelne Akteure zugeschnitten war. Allerdings spielten auch genealogische Zufälle eine nicht unerhebliche Rolle, so dass durch die personenzentrierte Verfassung auch eine Reihe von Unwägbarkeiten in die Landesverwaltung mit hinein spielte. (…) Vergleichbare Studien gibt es bislang noch nicht (…).“

Seit 1955 verleiht der Landschaftsverband Rheinland (LVR) den Albert-Steeger-Preis an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die wesentliche Beiträge zur Erforschung und Entwicklung der rheinischen Landes- und Volkskunde geleistet haben. Der Preis ist einzig in seiner Art und ist mit 10.000 Euro dotiert. Dies ist durch die Förderung der Sozial- und Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Rheinland möglich.

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Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. +49 (0) 221 / 809 - 77 11

Der Krefelder Oberbürgermeister Frank Meyer, LVR-Kulturdezernentin Milena Karabaic und Anne Henk-Hollstein, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland (v.l.) überreichten den Albert-Steeger-Preis an Dr. Manuel Hagemann (2.v.r.). Foto: Guido Schiefer / LVR

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