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Notfallverbünde zur Kulturgutsicherung jetzt auch im Rheinland

Stadtarchiv Leverkusen gründet mit den Stadtarchiven Langenfeld, Leichlingen und Monheim am Rhein den ersten Notfallverbund im Rheinland / Weitere Gründungen von Notfallverbünden geplant

Köln. / Leverkusen. 29. Oktober 2013. Das Stadtarchiv Leverkusen hat heute gemeinsam mit den Stadtarchiven Langenfeld, Leichlingen und Monheim am Rhein unter Beteiligung des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums (LVR-AFZ) den ersten Notfallverbund im Rheinland gegründet. Bislang wurden Notfallverbünde nur in großen Städten außerhalb des Rheinlandes offiziell ins Leben gerufen, zum Beispiel in Weimar, Hannover, Münster, Berlin, Leipzig oder Halle. Marc Adomat, Kulturdezernent der Stadt Leverkusen, Gabriele John, Leiterin des Stadtarchivs Leverkusen, Sylvia Geburzky, Notfallbeauftragte des Stadtarchivs Leverkusen, Martin Frömmer, Leiter Zentrale Dienste der Stadt Monheim, Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim am Rhein, Frank Schneider, Bürgermeister und Kulturdezernent der Stadt Langenfeld, Dr. Hella Lange und Marco Klatt, Stadtarchiv Langenfeld, Ernst Müller, Bürgermeister der Stadt Leichlingen, Dr. Thorsten Schulz-Walden, Stadtarchiv Leichlingen, und Dr. Michael Habersack, wissenschaftlicher Referent der Archivberatungsstelle im LVR-AFZ, stellten den Notfallverbund der Öffentlichkeit vor.

Der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar (2004) und der Einsturz des Kölner Stadtarchivs (2009) haben deutlich gemacht, dass die Notfallvorsorge zur Bewahrung des kulturellen Erbes in Archiven und anderen Kultureinrichtungen von großer Bedeutung ist und verantwortlich wahrgenommen werden muss. Dabei geht es einerseits darum, Notfälle durch geeignete Vorsorge zu verhindern, andererseits darum, Schäden durch schnelle Hilfe so eng wie möglich zu begrenzen, wenn der Notfall doch einmal eingetreten ist.

Das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) legt seit Jahren sowohl in der Beratung wie auch in der Fortbildung den Schwerpunkt auf eine effiziente Notfallprävention. Mit einem Modellprojekt zur Verteilung von Notfallboxen an ausgewählte rheinische Kommunalarchive hat der LVR die nichtstaatlichen Archive im Rheinland in den Jahren 2011 bis 2013 praktisch für den Notfall ausgerüstet. Das Stadtarchiv Leverkusen hatte bereits im Sommer des vergangenen Jahres ein Notfallboxenset bekommen. Da inzwischen bereits 22 Archive ein solches Set erhalten haben, steht der Abschluss dieses Projekts kurz bevor. Danach wird das Rheinland bundesweit mit dem dichtesten Netz und als eine der ersten Regionen systematisch mit Notfallboxen ausgestattet sein.

Die Gründung von Notfallverbünden steigert nun als zweiter Schritt die Effektivität der Notfallprävention wesentlich, wozu die Notfallboxen wichtige Impulse geben. In Notfallverbünden schließen sich mehrere Archive oder vergleichbare Kultureinrichtungen zusammen und ver-pflichten sich, im Schadensfall Personen und Ressourcen bereit zu stellen, die eine schnelle Bewältigung von Notfallsituationen gewährleisten. Gerade kleinere Kultureinrichtungen profitie-ren durch Partner, die im Rahmen von Notfallverbünden bereit stehen. Darüber hinaus bieten Notfallverbünde grundsätzlich Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit und Vernetzung von Archiven und anderen Kultureinrichtungen über die Notfallprävention hinaus.

Das LVR-AFZ, das rund 350 Archive im Rheinland betreut, bietet – wie bereits in den vergangenen Jahren – auch weiterhin Tagungen und Fortbildungen für Beschäftigte in Archiven, Museen und Bibliotheken an. Die gute Resonanz bestätigt, dass die Notfallvorsorge als Präventivmaßnahme zur Sicherung und Erhaltung des kulturellen Erbes immer noch zu den Aufgaben in den Kultureinrichtungen gehört, in denen ein solcher Fortbildungsbedarf besteht.


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Ihr Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Kommunikation
Telefon 02 21 / 8 09-77 11

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