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Denkmal „Graue Busse" bleibt
Landschaftsversammlung Rheinland beschließt den endgültigen Verbleib des Denkmals vor dem Landeshaus in Deutz
Köln. 13. Februar 2012. Die Landschaftsversammlung Rheinland unter Vorsitz von Jürgen Wilhelm (SPD / Rheinisch-Bergischer Kreis) hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig den dauerhaften Verbleib des Denkmals der „Grauen Busse" vor dem Landeshaus in Köln-Deutz beschlossen. Außerdem soll „das Thema ‚Medizin im Nationalsozialismus in den ehemaligen Rheinischen Heilanstalten des heutigen LVR' Schülerinnen und Schülern der Schulen im Rheinland in geeigneter Weise zugänglich gemacht" werden.
Seit September 2011 ist vor dem Landeshaus des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Köln-Deutz das Denkmal der „Grauen Busse" zu sehen – der Abbau war ursprünglich für April 2012 geplant.
Das Denkmal der "Grauen Busse" bleibt dauerhaft vor dem Landeshaus in Köln-Deutz - das hat die Landschaftsversammlung Rheinland in ihrer heutigen Sitzung einstimmig beschlossen.
Foto: Birgit Ströter / LVR
Mit dem Denkmal erinnert der LVR als Rechtsnachfolger des Provinzialverbandes Rheinland an den Massenmord von fast 10.000 Psychiatriepatienten aus dem Rheinland während des Nationalsozialismus. Für den LVR ist dies sichtbares Zeichen der ständigen Auseinandersetzung mit seiner Geschichte vor, während und nach der NS-Zeit.
Das Denkmal der „Grauen Busse" besteht aus zwei 70 Tonnen schweren modellgleichen Nachgüssen der Transportfahrzeuge der sogenannten „Gemeinnützigen Krankentransport GmbH", mit denen Psychiatriepatienten in Tötungsanstalten deportiert wurden.
Das Denkmal der „Grauen Busse" wurde von den Künstlern Dr. Horst Hoheisel und Andreas Knitz geschaffen. Einer der beiden begehbaren Betonbusse ist als mobiles Denkmal konzipiert und war, bevor er nach Köln kam, bereits an sieben Standorten in ganz Deutschland zu sehen, zuletzt in Pirna. Er markiert Orte der Tat, der Opfer und der Täter. Der andere Bus ist als stationäres Denkmal in Ravensburg für die Euthanasie-Opfer in der ehemaligen „Heilanstalt" Weißenau in Ravensburg errichtet, wo er das Tor, aus dem die Todesbusse die Psychiatriepatienten deportierten, blockiert.
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Pressekontakt:
Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
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