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Fragen an Ulrike Lubek

Portrait von Ulrike Lubek
Ulrike Lubek, LVR-Direktorin und Leitung des LVR-Dezernat 0 - Organisationsbereich LVR-Direktorin

Vor 70 Jahren wurden die Landschaftsverbände in NRW gegründet. Was war in dieser Zeit die größte Veränderung?

Mit dem Blick auf unseren Verband glaube ich die bedeutendste Veränderung in einer gewandelten Haltung darin zu erkennen, wie wir Menschen mit Behinderung, Kranken und Schutzbedürftigen begegnen.

Wir nehmen sie in ihrer Individualität mit ihren persönlichen Bedürfnissen wahr. Wir arbeiten dafür, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu stärken.

Darüber hinaus ist es für uns wichtig, unser eigenes Tun zu reflektieren. Wir sind keine „abgekapselte Behörde“, wir zeigen und rechtfertigen unser Handeln und agieren transparent nach außen.

Es entspricht unserem Selbstverständnis, dass wir einen Beitrag zu einer offenen, inklusiven und diversen Gesellschaft leisten.

Sie sind den Landschaftsverbänden beruflich schon lange verbunden, denn Sie haben vorher auch schon beim LWL gearbeitet. Was war dabei für Sie das prägendste Ereignis?

In der Auseinandersetzung um die Auflösung der Landschaftsverbände Ende der Neunzigerjahre habe ich verstanden, warum es so wichtig ist, dass es die Landschaftsverbände gibt.

Ohne uns würden wichtige Aufgaben der Daseinsfürsorge gar nicht oder sehr unterschiedlich wahrgenommen. Dass die Kassenlage vor Ort über die Qualität der für die Menschen existenziellen Leistungen entscheidet, das darf nicht sein!

Die Landschaftsverbände tragen zur sozialen Gerechtigkeit bei, sichern den inneren Frieden und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt, indem sie bedeutende kommunale Aufgaben gebündelt nach gleichem Maßstab wahrnehmen.

Klimawandel, Fachkräftemangel, Sparmaßnahmen, Digitalisierung: Findet der LVR die richtigen Antworten auf die Probleme unserer Zeit?

Die Herausforderungen unserer Zeit sind vielschichtig und komplex. Alte Pfade sind ausgetreten. Wir werden neue Wege entwickeln und diese mit neuen Instrumenten und Methoden beschreiten. Ein gemeinsames Zusammenwirken der kommunalen Familie mit Land und Bund ist dabei unerlässlich.

Die Corona-Pandemie hat auch in unserem Verband viele Arbeitsweisen grundlegend in Frage gestellt und anhaltend verändert. Rückblickend konnten wir unsere hohe Produktivität jedoch durchweg aufrechterhalten. Mit dieser Erkenntnis, dass wir in der Lage sind, große Krisen zu bewältigen, der Motivation durch unsere sinnhafte Tätigkeit und dem Vertrauen in unsere Kreativität sowie Flexibilität werden wir unsere Aufgaben auch in Zukunft erfolgreich für die Menschen im Rheinland erfüllen.

Was verbinden Sie mit dem Begriff der Vielfalt und was verstehen Sie darunter im LVR Kontext?

Ich verstehe „Vielfalt“ zunächst als menschenrechtlichen Grundsatz. Es ist normal, verschieden zu sein. Und jedem einzelnen Menschen kommen qua Geburt universelle und unteilbare Rechte zu. Schutz und Teilhabe tatsächlich für alle Menschen zu garantieren, ist Pflicht aller öffentlichen Träger. Und auch wir können als Kommunalverband und als Arbeitgeber nur erfolgreich sein, wenn wir menschliche Vielfalt erkennen und nutzen. Das betrifft die Vielfalt in unserer Belegschaft und die vielfältigen Bedürfnisse unserer Kund*innen sowie unserer Geschäftspartner*innen.

Wer Sie kennt, weiß, dass Ihr Arbeitstag ein langer ist. Wie bleiben Sie geistig und körperlich fit?

Eine Arbeit, die so vielschichtig und abwechslungsreich ist, trainiert – ob man es will oder nicht – die geistige Fitness. Zu Hause liegen die Hanteln stets griffbereit und das Ruderergometer steht mahnend im Weg. Die sonntägliche Joggingrunde ist in jedem Fall gesetzt und sobald das Wetter es zulässt oder erfordert bringt mein Garten den Körper in Schwung sowie den Geist zur Ruhe.

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