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Fragen an Anne Henk-Hollstein

Portrait von Anne Henk-Hollstein
Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland

Vor 70 Jahren gab es in der Landschaftsversammlung 100 Sitze, die aufgeteilt waren vor allem auf CDU, SPD und FDP. Heute sind es 126 Mitglieder, aufgeteilt auf 8 Fraktionen. Ist Vielfalt manchmal anstrengend?

Ob es damals einfacher war, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber Vielfalt würde ich nicht per se als „anstrengend“ bezeichnen. Die Formen der politischen Partizipation haben sich verändert, neue Parteien sind entstanden und manchmal auch schon wieder verschwunden, das ist ganz normal.

Aber eines hat sich seit 1953 auf jeden Fall verändert. In der ersten Landschaftsversammlung gab es lediglich fünf Frauen. Das ist zum Glück heute nicht mehr so. Die politische Partizipation von Frauen ist in den Jahrzehnten erfreulicherweise stark angestiegen.

Im sogenannten Rheinischen Rat gibt es aktuell 39 Frauen. Das sind leider noch immer keine 50 Prozent, aber wir sind auf dem richtigen Weg.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem politischen Engagement?

Mit dem Eintritt in die CDU 1981 begann mein politisches Engagement. Seit 1989 habe ich ununterbrochen ein kommunales Mandat. Dabei gab es unterschiedliche Ebenen und Verantwortungen. Was aber immer gleichgeblieben ist, ist das Interesse am öffentlichen Leben und der Wille, hier mitzugestalten und für die Bürgerinnen etwas Gutes zu erreichen.

Seit 1998 feiert der LVR den Tag der Begegnung, das größte Begegnungsfest für Menschen mit und ohne Behinderung. In diesem Jahr am 17. Juni rund um das Landeshaus. Auf was freuen Sie sich am meisten?

Der „Tag der Begegnung“ ist ein ganz besonderer Tag, bei dem INKLUSION großgeschrieben wird – bei dem sich Menschen mit und ohne Behinderungen begegnen, austauschen und miteinander feiern. Und das bei einem vielseitigen, grandiosen Programm. Dazu noch im Anblick des Kölner Doms! Das ist doch kaum zu überbieten.

Persönlich freue ich mich auf den Jugendchor St. Stephan unter der Leitung von Michael Kokott – den ich im letzten Jahr mit dem Rheinlandtaler auszeichnen konnte.

Ein besonderes Highlight: Gemeinsam mit dem Chor unserer LVR-Schule Belvedere aus Köln möchten sie als sicht- und hörbares Zeichen der Inklusion „Mir künnte Fründe weede“ singen.

Darüber hinaus mag ich als Kölnerin die „Bläck Fööss“ sehr.

Was ist die größte Herausforderung für den LVR in den nächsten Jahren?

Der Landschaftsverband hat umfassende und anspruchsvolle Aufgaben, die in einer komplexen Gesellschaft nicht weniger und geringer werden. Die Realisierung kann nur mit motivierten und gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingen. Auch wir stellen fest, dass es immer herausfordernder wird, guten Nachwuchs für unsere Stellen zu bekommen.

Darüber hinaus müssen wir permanent mit unseren Mitgliedskörperschaften abstimmen, wie die Aufgaben, die wir für sie übernehmen, auch bezahlt werden. Aber das war wahrscheinlich nie anders.

Was wünschen Sie dem LVR für die nächsten zehn Jahre?

Eine Prognose auf 10 Jahre ist gewagt, die können die meisten von uns ja im Jahr 2033 noch überprüfen, einfacher wäre die Frage nach 50 Jahren.

Aber im Ernst:

Ich wünsche dem LVR:

  • dass er weiterhin eine verbindende Organisation bleibt, die ihre Aufgaben gut erfüllt und damit dazu beiträgt, für die Menschen im Rheinland Lebensqualität zu schaffen.

Mindestens genauso wichtig ist aber unsere Arbeit als Sozialverband, der Menschen mit Behinderung unterstützt und Teilhabe ermöglicht.

Ich wünsche mir:

  • dass ich auch in den nächsten 10 Jahren immer wieder höre, dass dies gelingt und die Leistungen des LVR passgenau bei den Menschen ankommen.
  • dass wir für die kommunale Familie auch weiterhin ein kompetenter und zuverlässiger Partner sind und ein moderner Dienstleister bleiben.
  • dass der LVR auch weiterhin so wie das Rheinland selbst bleibt – Lebendig, Vielseitig, Richtungsweisend.

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