Pressemeldung
Hermann-Josef-Krankenhaus Erkelenz mit 10.000 Euro vom LVR ausgezeichnet
LVR prämierte vorbildliches Betriebliches Eingliederungsmanagement
Kreis Heinsberg, 2. Juli 2024. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat gestern das Hermann-Josef-Krankenhaus Erkelenz mit einer Prämie in Höhe von 10.000 Euro für sein vorbildliches Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) ausgezeichnet. Die Jury des LVR-Inklusionsamtes hat – neben dem Abschluss einer allgemeinen Betriebsvereinbarung zur Durchführung von BEM-Verfahren – vor allem der Abschluss einer gesonderten Dienstvereinbarung zu Suchterkrankungen überzeugt, mit der das Krankenhaus sich für die Früherkennung von Auffälligkeiten verpflichtet.
Zudem ist positiv herauszustellen, dass die Einladung zum Erstgespräch besonders stark auf die Freiwilligkeit eines BEM-Verfahrens eingeht und explizit darauf hinweist, dass keine Diagnosen oder ärztliche Aussagen geteilt werden müssen. Das BEM-Kernteam des Krankenhauses trifft sich im halbjährlichen Rhythmus zu einem Evaluierungsgespräch und entwickelt auf Grundlage abgeschlossener Verfahren für die Belegschaft sinnvolle Maßnahmen, wie beispielsweise Ernährungskurse und vergünstigte Mitgliedschaften im Fitnessstudio. Auch bei der Beschäftigung von Menschen mit einer Schwerbehinderung nimmt das Hermann-Josef-Krankenhaus eine vorbildliche Rolle ein. Die Beschäftigungsquote liegt mit 5,92 Prozent (Stand 2022) über der gesetzlichen Quote von fünf Prozent.
Dr. Alexandra Schwarz, LVR-Dezernentin Schulen, Inklusionsamt, Soziale Entschädigung, übergab die Auszeichnung an Jann Habbinga, Verwaltungsdirektor des Hermann-Josef-Krankenhauses: „Die Bewerbung des Hermann-Josef-Krankenhaus Erkelenz hat die Jury des LVR-Inklusionsamtes auf ganzer Linie überzeugt, unter anderem weil das BEM-Verfahren durch eine hohe Transparenz geprägt ist. Das Hermann-Josef-Krankenhaus sorgt dafür, dass seine Mitarbeitenden ausführlich über die Angebote des Betrieblichen Eingliederungsmanagements informiert sind und kümmert sich mit geeigneten Maßnahmen präventiv um deren Arbeitsfähigkeit und Gesundheit. Dieses zukunftsorientierte und verantwortungsvolle Handeln – von dem alle profitieren – zeichnet der LVR gerne aus.“
Habbinga bedankte sich für die Auszeichnung: „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, womit ein wichtiges Thema und die dafür aufgebauten Strukturen honoriert werden. Besonders freut es mich aber für mein BEM-Team. Denn neben den Strukturen ist das lösungsorientierte und engagierte Handeln mit dem Blick auf jeden einzelnen Mitarbeiter das Erfolgsrezept für ein gelebtes betriebliches Eingliederungsmanagement.“
Das Hermann-Josef-Krankenhaus ist ein Allgemeinkrankenhaus mit Sitz in Erkelenz. Es handelt sich um ein Krankenhaus in Trägerschaft einer gemeinnützigen Stiftung mit 409 Planbetten. Es bestehen eine Mitarbeitendenvertretung und eine gewählte Schwerbehindertenvertretung. Seit dem 1. April 2010 ist es akademisches Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen.
Der LVR vergibt seit 2007 Prämien für die beispielhafte Einführung und Umsetzung des BEM und unterstützt Arbeitgeber bei der BEM-Umsetzung mit Fortbildungen und Beratung. Das BEM ist Bestandteil der Prävention. Alle Unternehmen sind seit 2004 gesetzlich verpflichtet, sich aktiv um die Vermeidung von betriebsbedingten Erkrankungen sowie die Wiedereingliederung von längerfristig oder häufig erkrankten Mitarbeitenden zu kümmern. Behinderungen und frühzeitige Verrentungen sollen so vermieden werden. Die Prämierungen stammen aus Mitteln der Ausgleichsabgabe, die Unternehmen entrichten müssen, wenn sie – entgegen der gesetzlichen Fünf-Prozent-Quote pro 20 Arbeitsplätze – keine oder zu wenige Menschen mit Behinderungen beschäftigen. Das LVR-Inklusionsamt setzt diese Mittel für die Förderung von Inklusion im Arbeitsleben ein.
Zahlen aus dem Jahresbericht 2022 des LVR-Inklusionsamtes
- Ende 2021 lebten im Rheinland etwa 1.011.900 Menschen mit einer Schwerbehinderung.
- Im Rheinland gibt es über 19.000 beschäftigungspflichtige Arbeitgeber mit einer durchschnittlichen Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen von rund 5,6 Prozent.
- In 2022 haben Unternehmen, Inklusionsprojekte und schwerbehinderte Menschen rund 43 Millionen Euro als finanzielle Förderung erhalten.
- Bislang hat das LVR-Inklusionsamt 82 Arbeitgeber der Privatwirtschaft und des Öffentlichen Dienstes mit der BEM-Prämie ausgezeichnet.
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Dr. Alexandra Schwarz (2. v. l.), LVR-Dezernentin Schulen, Inklusionsamt, Soziale Entschädigung, übergab die Auszeichnung an Jann Habbinga (r.), Verwaltungsdirektor des Hermann-Josef-Krankenhauses. Über die Prämie freuten sich ebenso (v.l.n.r.): Thomas Schnelle, Landtagsabgeordneter des Kreises Heinsberg, Katrin Göhl, BEM-Beauftragte AG beim Krankenhaus, Hartmund Karl Schiszler, BEM-Beauftragter MAV, sowie Elke Mazzoli-Bosbach, Beraterin in Gesundheitsfragen.
Foto: Geza Aschoff / LVR
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