Pressemeldung
Nachrichten aus dem Rheinland
Neue Namen, neue Dauerausstellungen, neue Publikation, Podcasts, Preise und Tagungen ... finden Sie hier einige Informationen aus der vielfältigen Kulturszene des Rheinlands.
Name enthüllt: Zukünftiges Migrationsmuseum heißt Museum Selma
Früher wurden in der Halle Motoren produziert, bald die Geschichte Deutschlands neu erzählt. In einer alten Industriehalle auf dem ehemaligen KHD-Gelände in Köln-Kalk lüfteten heute am 22.10.2024 NRW-Integrationsministerin Josefine Paul und DOMiD-Geschäftsführer Robert Fuchs einen Vorhang. Dahinter verbarg sich der Name des Museums, das 2029 an dieser Stelle eröffnen soll. „Museum Selma“ prangte in großen Lettern zwischen den Stahlträgern der Halle.
DOMiD-Marketingleiter Timo Glatz erläutert den Namen: „Wir haben nach einem einzigartigen Namen gesucht, der leicht zu merken ist, international funktioniert und zu dem Konzept unseres Migrationsmuseums passt. Der Name Museum Selma verbindet eine keltische Bedeutung von ‚schöne Aussicht‘ mit arabischen Wurzeln, die ‚Harmonie‘ und ‚Frieden‘ bedeuten. In Dutzenden Ländern der Welt ist der Name Selma als weiblicher Vorname verbreitet. Wir haben uns bewusst entschieden, einen Frauennamen zu verwenden, um gerade beim häufig männlich wahrgenommenen Phänomen der Migration die weibliche Perspektive zu stärken.“
DOMiD hat den Namen mit der Berliner Kreativagentur Ballhaus West entwickelt und gibt ihn heute erstmals der Öffentlichkeit bekannt. Der Entwicklungsprozess wurde durch Mittel des NRW-Integrationsministeriums ermöglicht. Begleitet wird dies mit einer lokalen Außenwerbungs-Kampagne auf Kulturflächen und digitalen Medien in Köln, die von Ströer gesponsert wurden. Parallel geht eine Website online, die mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entstanden ist und in den kommenden Jahren über den Fortschritt bei Bau und Konzeption des Museums informiert: www.museum-selma.de.
Während der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen Investitionsmittel von 44,26 Millionen Euro bereitstellen, unterstützt die Stadt Köln, indem sie Gebäude und Grundstück im Erbbaurecht zur Verfügung stellt. Ein Vergabeverfahren für Architektur und Ausstellungsgestaltung läuft derzeit. Der Siegerentwurf wird im Frühjahr kommenden Jahres präsentiert.
Josefine Paul, NRW-Integrationsministerin, betonte die Bedeutung der Sammlung von DOMiD, die seit vielen Jahren vom Land NRW gefördert wird: „Die mehr als 150.000 Zeitzeugnisse, die DOMiD in den vergangenen 30 Jahren zusammengetragen hat, machen für uns erlebbar, wie vielfältig die Geschichten und Beiträge von Einwander*innen zu unserer Gesellschaft sind. Die Sammlung ist ein wichtiges und lebendiges Zeugnis unserer Migrationsgesellschaft. Was vor mehr als drei Jahrzehnten als ein zivilgesellschaftliches Graswurzelprojekt von Einwander*innen selbst begann, wird nun endlich zu einem festen musealen Ort für die ganze Gesellschaft. Damit setzen wir auch ein Zeichen, dass Migration unsere Gesellschaft mitgestaltet hat und die Geschichte von Einwanderung und den Menschen, die zu uns gekommen sind, ein fester Bestandteil der Geschichte unseres Landes sind.“
NRW-Kulturministerin Ina Brandes meldete sich mit einer Videobotschaft anlässlich der Bekanntgabe des Namens: „Das Museum Selma ist ein deutschlandweit einmaliges Projekt, das die deutsche Erinnerungskultur bereichert. An diesem einzigartigen Kulturort wird erzählt, wie unser Land zu einer Migrationsgesellschaft geworden ist – mit allen positiven Seiten und allen Herausforderungen. Hier entsteht eine lebendige Stätte der Begegnung, die Menschen verbindet. Deswegen fördern wir dieses für Nordrhein-Westfalen bedeutende Projekt sehr gerne.“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Mit dem Museum Selma entsteht eine Brücke zu den Lebens- und Erfahrungswelten von Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Hier soll greifbar werden, was es heißt, in Deutschland neue Wurzeln zu schlagen und Teil dieser vielfältigen, gleichberechtigten Gesellschaft zu werden – gerade auch als Frau. Denn insbesondere die weibliche Perspektive kommt immer noch viel zu kurz in den Debatten um Chancen und Schwierigkeiten der Einwanderung nach Deutschland. Daher bin ich umso dankbarer, dass das neue Migrationsmuseum Selma dieser Perspektive schon mit seinem Namen an prominenter Stelle Raum gibt.“
Link zur neuen Internetpräsenz
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Neueröffnung der Glassammlung (mit MYTHOS MURANO) im Kunstpalast, Düsseldorf (19. November 2024)
Nach einer umfassenden Modernisierung wird ab dem 19. November 2024 eine der weltweit größten Glassammlungen wieder zu sehen sein: Über 1.000 Exponate aus der rund 13.000 Objekte umfassenden Kollektion geben Einblick in die Geschichte der Glaskunst – beginnend mit der Antike über das Mittelalter bis hin zu zeitgenössischen Glasobjekten. Die Sonderausstellung Mythos Murano geht den Geheimnissen rund um die von der venezianischen Laguneninsel stammenden Glasobjekte nach.
Schon bald ist der neue Kunstpalast komplett: Rund ein Jahr nach der Wiedereröffnung des Sammlungsrundgangs kann im November 2024 auch der letzte Bauabschnitt fertiggestellt und nach vierjähriger Schließzeit dem Publikum zugänglich gemacht werden. In den neu gestalteten Räumen der Glassammlung erwarten die Besucher*innen Objekte aus verschiedenen Epochen. Zu den ältesten im chronologischen Rundgang gezeigten Beständen zählt altägyptischer Schmuck von 1350-1250 vor Christus, während die jüngste Arbeit Wasserwesen von Lea Lenhart (*1972) erst 2024 fertiggestellt wurde. Neuankäufe wie Nocturne #6 – ein lebensgroßes Kleid aus Glas von der US-amerikanischen Künstlerin Karen LaMonte (*1967) – oder das gläserne Sextoy Cucumber der Mailänder Designfirma Sunnei werden erstmals präsentiert. Bekannte Highlights wie der Zierkelch von Karl Koepping, Jutta Cunys Narcisse Endormi oder die Ziege von Marta Klonowska erhalten einen neuen Auftritt.
Wie auch im übrigen Sammlungsrundgang führt ein von Künstler und Illustrator Christoph Niemann gestalteter Kinderraum die jüngsten Gäste des Hauses an die fragile und durch Lichtbrechungen und kaleidoskopartiges Farbenspiel besonders faszinierende Glaskunst heran.
MYTHOS MURANO: In einem neu geschaffenen Ausstellungsbereich werden ab sofort jährlich wechselnde Themenausstellungen gezeigt. Den Anfang macht Mythos Murano: Seit 700 Jahren ist die kleine Laguneninsel Murano bei Venedig der Inbegriff großartiger Glaskunst.
Hier werden uralte Bräuche des Glasmacherhandwerks bewahrt und Geheimnisse neuer Farben und Herstellungsmethoden gehütet. Die letzte große Blütezeit war von 1920 bis 1970, wovon der Mythos Murano heute noch zehrt. Der Kunstpalast besitzt aus diesem Zeitraum eine umfangreiche Sammlung, aus der 135 herausragende Arbeiten präsentiert werden.
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„FabrikFunk“: Neuer Podcast der Industriemuseen von LWL und LVR
Die Industriemuseen der Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) starten mit einem neuen Podcast: „FabrikFunk“ will Fragen aufgreifen wie „Wozu brauchen wir Biodiversität?“, „Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?“, „Woher kommen die Rohstoffe von morgen?“ oder „Wie gehen wir mit KI und Fake News um?“
Gäste wurden in die historischen Stätten der Arbeit, die Industriemuseen, eingeladen, um mit Moderatorin Nadine Hadad über gesellschaftlich aktuelle Themen ins Gespräch zu kommen. Ausgangspunkt ist jeweils eine aktuelle Sonderausstellung. Entstanden sind acht Folgen an unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlichen Persönlichkeiten. Diese sind ab sofort auf der Internetseite https://fabrikfunk.de und auf den gängigen Streaming-Plattformen zu hören.
In der ersten Folge spricht Nadine Hadad im LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund mit dem ehemaligen Fußballprofi Neven Subotić über die eigene Vita, Privilegien und seinen Einsatz für eine gerechtere Zukunft. Aufgezeichnet wurde der Podcast in der aktuellen Ausstellung „Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe“.
In der zweiten Folge geht Nadine Hadad mit Sara Weber im LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen auf Spurensuche: „Wie kann unsere Arbeitswelt besser werden? KI könnte uns dabei helfen“, meint die Bestseller-Autorin. Sie berichtet von ihren ganz persönlichen Erfahrungen und schaut auf aktuelle Probleme. Aufgezeichnet wurde die Folge in der mittlerweile abgelaufenen Ausstellung „Arbeits(T)räume – ein Zukunftslabor“.
In der dritten Folge erläutert Laura Breitkreuz: Warum kämpfst du für Insekten? Ein bisschen True Crime und viele Heldengeschichten aus der Insektenwelt bringt Laura Breitkreuz vom NABU mit. Als Biologin und Entomologin spricht sie mit Nadine Hadad darüber, wie wichtig Insektenvielfalt für unsere Zukunft ist.
Neue Folgen der Podcast-Reihe „FabrikFunk“ erscheinen alle 14 Tage.
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Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg und des Landschaftsverbandes Rheinland an Anish Kapoor
Der Bildhauer Anish Kapoor (geb. 1954 in Mumbai) wird für sein Lebenswerk mit dem renommierten Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg und des Landschaftsverbandes Rheinland ausgezeichnet. Dies entschied jetzt eine international besetzte Jury im Lehmbruck Museum. Anish Kapoor wird für die höchste Exzellenz geehrt, mit der seine oft raumsprengenden Skulpturen neue Dimensionen der menschlichen Wahrnehmung erschließen.
Die Jury unter Vorsitz der Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla würdigt Anish Kapoor „als einen der bedeutendsten und innovativsten Künstler seiner Generation. Mit großer Imaginationskraft erweitert er unsere Vorstellung des Möglichen und fordert alle unsere Sinne heraus. Es ist die Magie der monochromen, symbolgeladenen Farben, spiegelnden Oberflächen und monumentalen Formen, die das Werk Anish Kapoors einzigartig macht. Er verwendet unterschiedlichste Materialien, von Farbpigmenten über Wachs, PVC und Silikon bis zu Stein und Stahl, mit einer enormen technischen Meisterschaft und Präzision. Besonders das Wechselspiel von Architektur und Skulptur, mit der Kapoor über die Grenzen des vermeintlich Machbaren hinausgeht, stellt Korrespondenzen zu der Architektur des Lehmbruck Museums her.“
Link zu weiteren Informationen
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Schlüsselbegriff Heimat
Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte veröffentlicht den Sammelband „Schlüsselbegriff Heimat – Landeskundliche Perspektiven“. Der Schriftzug „Ohne Heimat“ prangt auf der Rückseite eines Autobahnschildes. Über die beabsichtigte Botschaft lässt sich nur spekulieren. Klar ist jedoch, „ohne Heimat“ geht es nicht, denn was sich für jede*n Einzelne*n mit dem Begriff verbindet, ist so individuell wie der persönliche Fingerabdruck. Allerdings gibt es Gemeinsamkeiten, ähnliche Vorstellungen von Heimat. Diese richten sich nach den jeweiligen Zusammenhängen, in denen sich jede*r einzelne befindet.
Ein Grund für das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte sich im Rahmen einer Tagung mit dem komplexen Dauerphänomen Heimat zu beschäftigen. Die Tagungsergebnisse sind nun veröffentlicht. 14 interdisziplinäre Beiträge aus der Kulturanthropologie sowie aus den Geschichts-, Sprach-, Literatur-, Sozial- und Museumswissenschaften unterziehen den Heimatbegriff einer durchaus kritischen Begriffsanalyse mit dem Ziel, ihn für eine moderne Landeskunde nutzbar zu machen und mit einer klaren Positionierung in wissenschaftliche wie öffentliche Netzwerke zu wirken.
Die Beiträge werden in unterschiedlichen Kategorien präsentiert: Heimat – ein problematischer Begriff, Immaterielle Heimaten, Heimat und Medien sowie Heimat als Argument. Eine Besonderheit stellt die weitere Kategorie Musealisierung von Heimat dar. Hier werden die Einschätzungen und Erfahrungen von Museumsexpert*innen zu den Themengebieten „Heimat im Museum – Heimat und Museum – Heimatmuseum“ zusammengetragen.
Der Tagungsband wurde in die Schriftenreihe der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen aufgenommen und ist im Aschendorff Verlag erschienen.
„Schlüsselbegriff Heimat – Landeskundliche Perspektiven Thomas Lessmann / Lisa Maubach / Georg Mölich (Hg.)
220 Seiten
ISBN 978-3-402-25056-3
19,90 EUR
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Vergangenheit trifft Zukunft: Grünes Licht für kulturellen Beitrag zum Strukturwandel im Rheinischen Revier
Der Landschaftsausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland hat in seiner Sitzung am 8. Oktober unter Leitung seiner Vorsitzenden, Anne Henk-Hollstein, die Beteiligung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) an der denkmalgerechten Entwicklung des ehemaligen Braunkohlekraftwerks Frimmersdorf zu einem Digital- und Innovationsstandort beschlossen.
Unter dem Leitbild „Vergangenheit trifft Zukunft“ soll der zentrale Bau des 2021 stillgelegten Kraftwerks mit seiner markanten Architektur in wesentlichen Bestandteilen unter Denkmalschutz gestellt werden. Dazu war im Rahmen eines Werkstattverfahrens unter Federführung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit RWE, dem LVR, der Stadt Grevenbroich und dem Rhein-Kreis Neuss bereits ein Konzept für eine wirtschaftlich tragfähige Nachnutzung entwickelt worden. Diese Planungen hatte der LVR in den zurückliegenden Jahren als kompetenter Partner für die Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes maßgeblich begleitet, so dass die Mitglieder des Landschaftsausschusses heute einen klaren Auftrag zur Umsetzung geben konnten: Mit einer kulturellen Inwertsetzung wirkt der LVR mit an der Entwicklung des ehemaligen Kraftwerks zu einem Leuchtturm der Transformation im Rheinischen Revier.
Ein industriekultureller Denkmalpfad macht den Weg der Braunkohle von der Anlieferung bis hin zur Stromgewinnung begehbar und vermittelt die Funktionsweise des ehemaligen Kraftwerks. Dabei soll ein Portal den Besuchenden Zugang zu dem Ort und der Region in der Transformation mit ihrer reichen Kulturgeschichte eröffnen. Archäologische Funde aus rund 7.500 Jahren zeigen gemeinsam mit weiteren Elementen des materiellen und immateriellen Erbes den steten Wandel der Bördelandschaft. Gehaltvolle Informationen rund um das Rheinische Revier mit seiner langen Identität als Energieregion schließen die Vernetzung zu weiteren Kulturorten und -angeboten sowie die Diskussion von Fragen der Transformation in Geschichte, Gegenwart und Zukunft mit ein.
„Der LVR kommt hiermit seinem gesetzlichen Auftrag nach, das kulturelle Erbe der Region zu erschließen, zu erforschen und zu vermitteln. Mit seiner Expertise im Bereich der Denkmalpflege und Archäologie, der rheinischen Geschichte, regionalen Identität und Inwertsetzung ehemaliger Industriestandorte leistet der LVR einen Beitrag zum Gelingen der Transformation im Rheinischen Revier“, so Anne Henk-Hollstein.
Für die erste Phase in den nächsten zwei Jahren rechnet der LVR inklusive Personal mit Kosten von gut 500.000 Euro jährlich. Eine Inbetriebnahme ist nach baulicher Herrichtung voraussichtlich ab 2030 möglich.
Link zum Kraftwerk Frimmersdorf bei Wikipedia
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Die rheinischen Jahrtausendfeiern. Akteure – Interessen – Wahrnehmungen
Wie reagieren Menschen, wenn ihre bisherige Lebensweise unter Druck gerät? Diese Frage beschäftigt die Menschen nicht nur aktuell. Auch vor 100 Jahren hatten Bürgerinnen und Bürger in Anbetracht zahlreicher Krisen den Wunsch nach Selbstvergewisserung, Identifikation und Sicherheit. Daher feierte 1925 das ganze Rheinland eine angeblich tausendjährige Zugehörigkeit der Region zum Deutschen Reich. Diesen sogenannten rheinischen Jahrtausendfeiern, die sich 2025 zum 100. Mal jähren, widmet sich eine öffentliche Tagung. Sie findet am 24./25. Oktober 2024 im LVR-Landeshaus in Köln statt.
Anlass der Feiern war die um 925 abgeschlossene Einverleibung des Gebietes zwischen dem ost- und westfränkischen Reich – Lotharingnien genannt. Sie diente 1925 Historikern sowie führenden Vertretern des Rheinischen Provinzialverbands und der Städte als Aufhänger, um eine geschichtspolitische Großoffensive zu starten. Das Thema sprach viele Menschen an, denn nach dem Ersten Weltkrieg befand sich Deutschland in einer tiefen Krise. Das Rheinland war von Franzosen und Belgiern, die Region Köln von den Briten besetzt. Separatisten forderten 1923 die Loslösung von Deutschland. Inflation, soziale Nöte und die Besetzung des Ruhrgebiets folgten. In diesen unruhigen Zeiten bildeten die Jahrtausendfeiern für die Zeitgenoss*innen eine Projektionsfläche für regionale und nationale Ambitionen.
Hinter den rheinischen Jahrtausendfeiern verbargen sich eine Vielzahl kommunal organisierter Ausstellungen, Festveranstaltungen und -umzüge, Kundgebungen und Gottesdienste im ganzen Rheinland – von Koblenz bis nach Krefeld und Düsseldorf, von Saarbrücken bis Jülich, von Aachen bis nach Köln, wo die größte und bedeutendste Ausstellung von 1,3 Millionen Menschen besucht wurde.
Die rheinischen Jahrtausendfeiern Akteure - Interessen - Wahrnehmungen
am 24./25. Oktober 2024
im LVR-Landeshaus (Rheinlandsaal) 50679 Köln,
Die Konferenz beleuchtet die verschiedenen Aktivitäten in der Region und wirft auf diese Weise einen neuen Blick auf die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Umbrüche nach dem Ersten Weltkrieg.
- Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
- Interessierte sind herzlich eingeladen.
- Es besteht die Möglichkeit, auch an einzelnen Vorträgen teilzunehmen.
- Um Anmeldung per mail wird gebeten:
rheinische-geschichte@lvr.de oder 0228 / 9834 237
Bei der Tagung handelt es sich um eine Kooperation zwischen dem LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, dem Kölnischen Stadtmuseum, der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln, der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Moderne im Rheinland und der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.
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Nachhaltige Kollaborationen zwischen Museen und Volkshochschulen
Regionalkonferenz und Abschlussveranstaltung des Projektes „Raus mit der Sprache – Rein in die Stadt!"
Museen sowie Volkshochschulen sind zentrale Akteure in unserer Gesellschaft. Um vielen Menschen Teilhabe an Kultur und Bildung zu ermöglichen, ist es notwendig, Kompetenzen und Ressourcen gemeinsam zu nutzen und voneinander zu lernen. Es werden Vertreter*innen beider Institutionen sowie weitere interessierte Akteure eingeladen. Projektergebnisse bisheriger Tandems werden vorgestellt.
Bei dieser Regional- und Abschlusskonferenz des Projektes „Raus mit der Sprache – Rein in die Stadt!“ erwarten Sie Impulse aus der Praxis, sowie Eindrücke, wie wertvoll die Schnittstelle von Spracherwerb und kultureller Bildung ist. Sie erhalten zudem die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und in Kleingruppen gemeinsam mit anderen Konferenzteilnehmenden mögliche Kooperationskonzepte zu erarbeiten. Es wird Raum fürs Teilen von Ideen und Herausforderungen sowie Diskussion und Austausch geben.
Regional- und Abschlusskonferenz
19.11.2024, 11 - 16 Uhr
FORUM Volkshochschule am Neumarkt
(im Rautenstrauch-Joest-Museum)
Cäcilienstraße 29-33
50676 Köln
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich.
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