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LVR lädt ein: 60 + 100

LVR feiert Doppeljubiläum / Interessierte sind eingeladen zu Vorträgen, Führungen und Ausstellungen

Rheinland./ Köln. 30. August 2019. Im November 1959 wurde am Rheinufer in Köln-Deutz, direkt gegenüber dem Dom, das Landeshaus als erstes Gebäude der Zentralverwaltung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) eingeweiht. Seit nunmehr 60 Jahren steuert hier der LVR 41 Schulen, 10 Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, drei Heilpädagogische Netze und vier Jugendhilfeeinrichtungen.

Auf einem von der Stadt Köln unentgeltlich überlassenen Grundstück entwarf die Architektengemeinschaft Eckhardt Schulze-Fielitz, Ulrich von Altenstadt und Ernst von Rudloff 1957 mit dem Landeshaus einen teilweise verglasten, vierflügeligen Bau in Stahlskelettbauweise, der sich konzeptionell an Bauten von Ludwig Mies van der Rohe, dritter und letzter Direktor der weltberühmten Reformschule für Gestaltung namens „Bauhaus“, anlehnt.

Auch das Bauhaus feiert in diesem Jahr Geburtstag und wird 100 Jahre alt. Der LVR hat dazu in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW das Verbundprojekt „100 jahre bauhaus im westen“ initiiert. Im 1959 bezogenen Landeshaus in Köln-Deutz kommen nun die Jubiläen von Bauhaus und LVR zusammen: Der LVR feiert vom 6. September bis 14. November 2019 beide Anlässe mit Ausstellungen, Führungen und Vorträgen.

Die Aktivitäten in chronologischer Reihenfolge:

Es beginnt mit der Ausstellung „Neues Bauen im Westen“: Vom 6. bis 27. September zeigt die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen im Landeshaus montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr mit ihren Projektpartnern – den Landschaftsverbänden Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) – die wichtigsten Entwicklungslinien des Bauhauses aus rheinisch-westfälischer Perspektive. Mit über 250 Exponaten und eigens für die Ausstellung geschaffenen Architekturmodellen können Interessierte auf Spurensuche bis in die Gegenwart gehen. Fotos, Texte und maßstabsgerechte Holzmodelle, die von Studierenden der Peter Behrens School of Arts angefertigt wurden, machen die Architekturentwicklung des „Neuen Bauens“ auch sinnlich erfahrbar.

Zum Tag des offenen Denkmals lädt der LVR am 7. September um 15 Uhr und am 8. September um 11 Uhr und 15 Uhr zu einer Führung durch das Landeshaus ein. Barbara Kaulhausen, LVR-Fachbereich Umwelt, Baumaßnahmen und Betreiberaufgaben führt Interessierte durch das Gebäude am Deutzer Rheinufer. Die Führung am 8. September um 15 Uhr wird in Gebärdensprache übersetzt. Treffpunkt ist die Nordhalle des Landeshauses, Kennedy-Ufer 2 in Deutz.

Am 11. September findet um 19 Uhr im Landeshaus unter der Überschrift „Jenseits des Bauhauses: Moderne und Exil in der Türkei der Dreißiger Jahre“ ein Vortrag statt. Bernd Nicolai von der Universität Bern zeichnet die Entwicklung der türkischen Moderne und deren Auseinandersetzung mit dem Bauhaus nach.

„Zwischen Modernebegeisterung und Nationaler Tradition – die Bauhausrezeption in den Gründungsjahren der DDR“ lautet das Thema des Vortrages von Dr. Andreas Butter vom Leibnitz-Institut. Butter referiert über den Wandel der Haltung zum Bauhaus, die von unterschiedlichen politischen Einflüssen geprägt war. Der Vortrag beginnt am 18. September um 19 Uhr im Landeshaus.

„Prolog: Mies im Westen“ ist der Vortrag am 1. Oktober um 19 Uhr im Haus der Architektur Köln, Josef-Haubrich-Hof, überschrieben. Die Kuratoren Prof. Dr. Daniel Lohmann (TH Köln) und Prof. Norbert Hanenberg (THM Gießen) berichten über den Prozess der Ausstellung „Mies im Westen“, die als Lehrprojekt von Studierenden in enger Zusammenarbeit mit dem M:AI NRW entstanden ist.

„Mies im Westen“ ist vom 11. Oktober bis 14. November im Landeshaus täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Die Ausstellung macht deutlich, dass der Einfluss von Mies van der Rohe auf die Architektenschaft der Nachkriegszeit bereits zu seinen Lebzeiten sehr groß war. An den nordrhein-westfälischen Projekten Mies van der Rohes lässt sich sein Lebensweg vom rheinischen Handwerkslehrling zum weltweit agierenden Architekten nachvollziehen. Das Landeshaus des LVR am Kölner Rheinufer verdeutlicht seinen Einfluss auf die Architektur der Nachkriegsmoderne. Daher ist das Landeshaus ein besonders geeigneter Ort für die Präsentation.

Im Rahmen des „architectural Tuesday“ referiert Barry Bergdoll von der Columbia University New York, ein international renommierter Architekturhistoriker und Spezialist für die Architektur Mies van der Rohes, am 15. Oktober. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Landeshaus. Um 18.30 Uhr findet eine Kurzführung durch das Landeshaus statt.

Am 17. Oktober spricht Dietrich Neumann von der Brown University Rhode Island beim „architectural Thursday“ im Landeshaus über das frühe Schaffen von Mies van der Rohe. Vor dem Vortrag um 19 Uhr findet um 18.30 Uhr eine Kurzführung durch das Landeshaus statt.

„Bauhaus und Amerika – Deutsche Kulturutopien nach 1945“ lautet der Titel des Vortrages am 24. Oktober um 19 Uhr im Landeshaus. Gerda Breuer, Prof. em. Bergische Universität Wuppertal, zeichnet die ideologischen und politischen Instrumentalisierungen nach, denen das „amerikanische“ Bauhaus unterlag.

Am 5. und 12. November finden im Rahmen des „architectural Tuesday“ zwei weitere Vorträge statt: Am 5. November spricht Wolfgang Pehnt, Prof. em. Ruhr Universität Bochum um 19 Uhr über die Architektenfreundschaft zwischen Ludwig Mies van der Rohes und Rudolf Schwarz.

Am 12. November referiert das Berliner Büro David Chipperfield um 19 Uhr im Landeshaus (angefragt). Als einer der international bekanntesten Architekten unserer Zeit beschäftigt sich David Chipperfield sowohl in seinen eigenen Entwürfen mit den Prinzipien Mies van der Rohes als auch bei der Restaurierung der Berliner Neuen Nationalgalerie.

Der Eintritt zu den einzelnen Veranstaltungen ist frei.

Pressekontakt:

Birgit Ströter
Landschaftsverband Rheinland
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 809-7711
Mail birgit.stroeter@lvr.de

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