Zum Inhalt springen

Auswahl der Sprachversion

Pressemeldung

Zurück zur Übersicht

Digitale Gastvitrine des LVR-MiQua zieht in virtuelles Migrationsmuseums des DOMiD ein

MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln und das „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland (DOMiD) sind zwei Museen im Aufbau. Schon jetzt bietet ein virtuelles Ausstellungsprojekt erste Einblicke in die künftigen Themen der Kooperationspartner. Bereits seit 2018 verfügt DOMiD über einen digitalen Ausstellungsraum, das Virtuelle Migrationsmuseum. Dort zieht im Oktober das LVR-MiQua mit einer virtuellen Gastvitrine ein, die zahlreiche aktuelle Themen umfasst. Im Zentrum der Präsentation stehen die Veränderungen der jüdischen Gemeinden in Deutschland in den 1990er Jahren und die wechselseitige Beziehung zum Thema Migration.

Für beide Kölner Institutionen stehen bei ihrer Arbeit die Menschen, ihre Erfahrungen und Geschichten im Vordergrund. Die LVR-MiQua-Gastvitrine in DOMiDs Virtuellem Migrationsmuseum spiegelt die Vielfalt jüdischer Geschichte und Kultur anhand von einführenden Texten, Gesprächen, Fotografien und Objekten wieder. So bieten Interviews mit Rabbinerin Natalia Verzhbovska und einer weiteren Zeitzeugin aus Köln persönliche Einblicke in die Migrationsgeschichte sogenannter jüdischer Kontingentflüchtlinge, die ab 1991 aus der Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten nach Deutschland einreisten. Fotografien des Bildjournalisten Herby Sachs vermitteln visuelle Eindrücke der Zeit. Ausgestellt werden zudem die erste Ausgabe des Gemeindeblattes der Synagogen-Gemeinde Köln aus dem Jahr 1991 und der Tallit, der Gebetsmantel der Rabbinerin. Einen Bogen zur aktuellen Situation jüdischen Lebens in Deutschland spannen Medieninhalte in der Gastvitrine: In zwei Video- und Audioclips äußern sich die Interviewpartnerinnen zu dem Angriff auf die Synagoge in Halle (Saale) am 9. Oktober 2019 und schildern ihre Erinnerungen an diesen Tag. Diskussionen rund um die Themen Antisemitismus und Sicherheit werden aufgegriffen.

Das Virtuelle Migrationsmuseum von DOMiD

Das Virtuelle Museum veranschaulicht das Thema Migration in 3D und kann als mobile App oder als Desktop-Anwendung besucht werden. Die Besucher*innen des Museums bewegen sich durch eine fiktive Stadtlandschaft. Dort können sie neun Gebäude mit thematischen Schwerpunkten wie Arbeit, Kultur oder Bildung betreten und erkunden. Darüber hinaus haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, zwischen drei Zeit-Epochen zu wechseln. Für das Virtuelle Migrationsmuseum führte DOMiD über vierzig Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und digitalisierte mehr als 1.000 Objekte. Das Virtuelle Migrationsmuseum wurde durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und den Landschaftsverband Rheinland (LVR) gefördert.

https://virtuelles-migrationsmuseum.org/

DOMiD, das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V.

Der Verein sammelt, bewahrt und stellt Zeugnisse zur Geschichte der Migration in Deutschland aus. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Köln wurde im Jahr 1990 von Migrant*innen aus der Türkei gegründet. Mit mehr als 150.000 Objekten, Dokumenten und Interviews verfügt DOMiD über die bundesweit größte Sammlung von Zeugnissen, die die vielfältige Geschichte der Migration nach Deutschland dokumentieren. Das Ziel von DOMiD war es ein Museum zu errichten, in dem Migration als Normalfall vermittelt wird. Dieser Vorsatz steht nun vor seiner Verwirklichung. 2019/2020 bewilligten der Bund und das Land NRW Mittel für das geplante zentrale Migrationsmuseum.

https://domid.org/

MiQua – LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln

Im LVR-MiQua werden künftig auf über 6.000 qm Fläche unterirdisch die bedeutendsten Denkmäler aus 2000 Jahren Kölner Geschichte präsentiert. Die Besucher*innen werden den Palast des römischen Statthalters, das Praetorium, sowie das jüdische Viertel des Mittelalters mitten im Herzen Kölns erleben. Gemeinsam mit den Gebäuden der mittelalterlichen und neuzeitlichen Goldschmiede präsentiert LVR-MiQua die Stadt unter der Stadt, mit all ihren Schichten und Facetten, mit Geschichten um Integration, um das Miteinander und um Ausgrenzung und Vertreibung.

https://miqua.lvr.de

https://miqua.blog/

Zurück zur Übersicht