Heimerziehung in der Nachkriegszeit
Die Schicksale ehemaliger Heimkinder in der Zeit vom Kriegsende 1945 bis in die 1970er-Jahre hinein sind immer mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Viele Betroffene hat es ermutigt, sich zu offenbaren, die damaligen Lebensbedingungen in den Heimen zu thematisieren und Forderungen gegen die Heime beziehungsweise deren Träger zu erheben.
Die Kritik am damaligen Heimerziehungssystem in LVR-Einrichtungen richtete sich inhaltlich gegen die routinegesteuerte, emotionslose Behandlung durch unqualifizierte Erzieherinnen und Erzieher, die übermäßig harte, menschenunwürdige und oft willkürliche Bestrafungs- und Arrestpraxis, unterschiedlichste Demütigungen, die Arbeit ohne Entlohnung und gegen Straftaten wie Körperverletzung und sexuelle Gewalt.