Bauen mit Holz
Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und nachhaltiges Handeln sind die unabdingbaren Grundlagen für eine lebenswerte Zukunft. Dem nachwachsenden Rohstoff Holz kommt deshalb im Bauwesen wieder eine immer größere Bedeutung zu. Holz als Baustoff bietet vielfältige Vorteile. So bindet Holz z.B. CO2 und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Minderung des Treibhauseffekts oder bietet ein unvergleichliches Wohlfühlklima.
Auch der LVR hat in den letzten Jahren bereits bei geeigneten Projekten die Möglichkeiten des Holzbaus untersucht und im Rahmen der technisch und baurechtlich gegebenen Möglichkeiten diverse Projekte in Holzbauweise oder Holzhybridbauweise umgesetzt.
So wurden die tragenden Turnhallendachkonstruktionen der Förderschulen in Stolberg und Bornheim in Holz realisiert. Das Eingangsgebäude und die Mühlengastronomie des APX wurden in einer Kombination aus Massivbau und Holzbauweise umgesetzt.
Weitere Informationen zu Projekten des LVR in Holzbauweise finden Sie auch in der Holzbaudatenbank der Plattform Bauen mit Holz.NRW:
Darüber hinaus sind die nachfolgenden Projekte in Holzbauweise derzeit in Planung bzw. in der Umsetzung:
- LVR-David-Ludwig-Bloch-Schule, Essen – Neubau für die Übermittagsbetreuung
- LVR-Johann-Joseph-Gronewald-Schule, Köln – Erweiterung/Neubau Kindergarten
- LVR-Max-Ernst-Schule, Euskirchen – Neubau Internate
Projektvorstellung LVR-Max Ernst Schule Euskirchen
Neubau von vier Internatsgebäuden in Holzrahmenbauweise
Die Entwurfsplanung sieht vier neue, fast identische Wohngruppengebäude vor, die sich jeweils als eingeschossiger L-förmiger Baukörper präsentieren. Durch die 90° Drehung und Spiegelung jeder zweiten Wohngruppe entstehen zwei Innenhöfe, die für die Wohngruppen gemeinsame Spielflächen und ruhige Rückzugsorte schaffen. Die vier Neubauten werden in Holzrahmenbauweise erstellt. Der Entwurfsplanung ist hierzu ein durchgehendes Konstruktionsraster von 62,5 cm zugrunde gelegt, wonach sich auch der Innenausbau orientiert. So ist eine unproblematische Vorfertigung der Bauteile möglich. Die Holzrahmenbauweise als ökologischer Beitrag zum nachhaltigen Bauen ist sehr vorteilhaft, insbesondere wenn kurze Bauzeiten wichtig sind. Der Holzrahmenbau zeichnet sich dadurch aus, dass ein Holzgerüst mit senkrechten und waagrechten Stäben die vertikale Tragfunktion übernimmt und die horizontale Aussteifung durch plattenförmige Wandbaustoffe, diagonal aufgebrachte Bretter oder eingelassene Streben erfolgt. Alle vier Neubauten werden energetisch gemäß Passivhausstandard errichtet.
Die Wärmeversorgung erfolgt bivalent für jeweils zwei Gebäude aus einer Technikzentrale über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer Gas-Brennwert-Anlage. In den vier Technikzentralen der Gebäude werden jeweils eine Frischwasserstation mit Pufferspeicher erstellt, die alle sanitären Anlagen bedarfsgerecht mit Trink-Warmwasser versorgen. Alle Wohn und Aufenthaltsräume werden von Passivhaus-zertifizierten, dezentralen Außenwand-Lüftungsgeräten be- und entlüftet. Der Wärmerückgewinnungsgrad beträgt bis zu 85 %. Die Regelung des Luftvolumenstromes erfolgt abhängig von der Luftqualität (CO2 und Luftfeuchtigkeit der Abluft).