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Schon gewusst...?

Zahlen, Daten und Fakten rund um die Biene

Foto auf einer Blüte im Rheinpark in Köln-Deutz.
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Biene im Rheinpark in Köln-Deutz. Foto: Johanna Soboll (2018)

Sind Bienen gefährlich?

  • Ich reagiere allergisch auf Bienenstiche, was kann ich tun?

    Die Wahrscheinlichkeit von einer Biene gestochen zu werden ist gering. Zudem tritt eine Insektengiftallergie in der Regel erst nach weiteren Stichen voll in Erscheinung. Wichtig: Bienengiftallergien und Wespengiftallergien treten meist nicht zusammen auf. Wenn Sie nicht genau wissen, gegen welche Insektengifte Sie allergisch sind, kann der behandelnde Facharzt auf der Grundlage von Haut- und Bluttests eine sichere Diagnose stellen. Betroffene sollten jedoch für den Ernstfall vorbereitet sein. Sollten Sie unter einer Insektengiftallergie leiden, verschreibt der Arzt Ihnen ein Allergie-Notfallset (Notfallset Anaphylaxie). Dieses enthält neben einem Antihistaminikum und Kortison-Präparat auch eine Adrenalin-Fertigspritze. Die Anwendung dieser sollte zuvor geübt werden, um im Falle einer allergischen Reaktion sicher handeln zu können. Auch für Angehörige, Freunde und Kollegen ist ein sicherer Umgang mit dem Notfallset empfehlenswert.
  • Was kann ich tun, wenn ich doch mal gestochen wurde?

    Die Stiche einer Biene sind nicht gefährlicher als die anderer Insekten. Nur für Menschen, die unter einer Allergie leiden, können Bienenstiche gefährlich werden. Sollten Sie gestochen worden sein, ist es ratsam den Stachel schnellstmöglich zu entfernen, um so die Giftzufuhr zu stoppen. Gegen die Schmerzen hilft es, einen heißen Löffel auf den Stich zu tupfen, da das Eiweißgift ab einer Temperatur von 40°C zerstört wird. Um Schwellungen zu vermeiden, sollte die Einstichstelle danach gekühlt werden. Bei besonders starken Schwellungen sollte ein Antihistaminikum, z.B. mit dem Wirkstoff Cetirizin, eingenommen werden.
  • Sind Bienen angriffslustig?

    Bienen sind friedliebende Insekten. Weibliche Bienen haben zwar einen Wehrstachel mit Wiederhaken, setzen ihn aber nur in höchster Not ein. Denn: Sie verlieren ihn beim Stechen und sterben. Dass Bienen angriffslustig sind, ist ein Gerücht. Nur die Honigbiene und manche Hummeln zeigen gegenüber Menschen ein Verteidigungsverhalten im Nestbereich. Die übrigen Bienen verteidigen ihre Brut nicht gegenüber Menschen. Ihren Stachel würde der Mensch außerdem auch kaum spüren. Außerdem interessieren Bienen sich im Gegensatz zur Wespe nur für Pollen und Nektar, nicht für Marmeladenbrote oder andere Speisen und Getränke.
Eine Honigbiene bei der Arbeit auf einer Blüte.
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Eine Honigbiene bei der Arbeit. Foto: Johanna Soboll (2018)

Honigbienenwissen

  • Warum sind Honigbienen wichtig?

    Schätzungen gehen davon aus, dass rund 80% der Nutz- und Wildpflanzen auf die Bestäubungstätigkeit der Honigbiene angewiesen sind. Durch ihre Bestäubungstätigkeit sichern die fleißigen Insekten uns und vielen Tieren einen Großteil der Nahrung. Der Wert der Bestäubungsleistung der Honigbiene übersteigt den der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache. Damit ist die Honigbiene das drittwichtigste Nutztier in Deutschland nach Rind und Schwein.
  • Was machen Honigbienen im Winter?

    Honigbienen halten keinen Winterschlaf. Wenn der Frost einsetzt, ziehen die Bienen sich zu einer Wintertraube (Winterkugel) zusammen. In der Mitte dieser Wintertraube befindet sich die Königin. Da das Brutgeschäft im Winter ruht, hat sie nun nichts mehr zutun. Die Bienen in der äußersten Schicht der Traube entwickeln durch Vibrieren ihrer Muskulatur Wärme. Dazu wird der Wintervorrat an Honig, den die Bienen im Sommer und Herbst abgelagert haben, verwendet. So existiert im Inneren der Traube stets eine Temperatur von mindestens 25°C. Erst wenn die Außentemperaturen über 10°C steigen, lockert sich die Traube.
  • Wie weit und schnell fliegt eine Biene?

    Zur Nahrungssuche fliegen die Arbeiterinnen mit bis zu 30 km/h im Normallfall 3 km weit. Bei Nahrungsknappheit können sie aber auch bis zu 17 km zurücklegen. Die fleißigen Arbeiterinnen sind jedoch nicht nur im Außendienst unterwegs. Nach 8 Stunden Flugzeit leisten sie auch etwa 8 Stunden Stockdienst. Anschließend gönnen sie sich eine wohlverdiente Ruhepause von etwa 8 Stunden.
  • Wie lang leben Honigbienen?

    Die Arbeiterinnen des Bienenvolks, die im Frühjahr oder Sommer geschlüpft sind, leben ca. 6 Wochen. Eine im Herbst geschlüpfte Arbeiterin hingegen lebt durch eine inaktivere Lebensweise etwa sechs Monate. Die Königin lebt wesentlich länger - je nach Rasse bis zu fünf Jahre.
  • Gibt es auch männliche Bienen?

    Die meiste Zeit des Jahres besteht das Bienenvolk nur aus weiblichen Bienen: der Königin und den Arbeiterinnen. Nur im Sommer werden auch männliche Bienen, sogenannte Drohnen, herangezogen. Die drei Bienenwesen haben unterschiedliche Aufgaben. Die Arbeiterinnen übernehmen alle notwendigen Aufgaben im Alltagsgeschäft des Volkes - dazu gehört u.a. auch die Honigproduktion. Die Königin spielt nicht nur eine zentrale Rolle bei der Koordination des Volkes, sondern ist im Normalfall auch die einzige Biene im Volk, die Eier legt. Der Drohn hat nur eine Aufgabe: eine Königin zu besamen. Und das sollte nicht die Königin aus dem eigenen Volk sein. Er ist bestens für diese Aufgabe ausgestattet. Er besitzt keinen Stachelapparat, dafür aber große Augen, die es ihm ermöglichen eine junge unbegattete Königin im Flug zu finden. Auch sein Geruchsinn ist besonders ausgeprägt und auf die Pheromone von Königinnen spezialisiert. Anders gesagt sind Drohnen von Kopf bis Fuß auf "Liebe" eingestellt.
  • Wie vermehren Bienen sich?

    Die natürliche Vermehrung der Honigbienen erfolgt über eine Teilung des Bienenvolkes, den Schwarm. Gegen Mai bis Juni entscheidet das Bienenvolk, dass es an der Zeit ist, eine neue Bienenkönigin heranzuziehen. Die Bienen bauen dann eine größere Zelle (Weiselzelle), in welche die Königin ein Ei legen muss. Ist die neue Bienenkönigin herangewachsen, muss die ältere Bienenkönigin mit der Hälfte des Bienenvolkes den Bienenstock verlassen. Der Bienenschwarm lässt sich dann zunächst an einem Baum, einer Hecke oder einem anderen Ort nieder. Ein Imker sorgt dann dafür, dass das junge Volk ein neues Zuhause in einem Bienenstock bekommt. Gut die Hälfte der Bienen würde das Schwärmen jedoch nicht überleben. Daher züchten viele Imker ihre Bienen dahingehend, dass die Schwarmlust der Bienen unterdrückt wird.
  • Verdrängt die Honigbiene die Wildbiene?

    Stimmen werden lau, die Honigbiene könne die Wildbienen verdrängen. Generell haben Honigbienen und solitär lebende Wildbienen ganz unterschiedliche Ernährungsstrategien. Während die Honigbiene die Massentracht sucht, kann eine kleine Kräuterecke im Garten schon mehrere Wildbienen ernähren. Wildbienen verfolgen außerdem unterschiedliche Sammeltechniken, sind zum Teil besser an schlechtere Witterung angepasst und weisen teilweise eine große Spezialisierung auf bestimmte Pflanzenarten auf. Es sollte jedoch darauf verzichtet werden, Völker der Honigbienen in Naturschutzgebieten, in welchen die Bestäubung durch Wildbienen, Schwebefliegen, Wespen und andere Insekten umfassend gesichert ist, anzusiedeln.
  • Aber...Bienen in der Stadt?

    Man könnte meinen, dass die Stadt kein geeigneter Lebensraum für Bienen ist - dem muss aber widersprochen werden. Denn in der Stadt findet die Biene, entgegen der Monotonie auf dem Land, ein reiches Nahrungsangebot vor. Parks, Friedhöfe, Gärten und begrünte Dachterrassen oder Balkone bieten dem Bienen eine Vielzahl an Blüten. Dies bezieht sich nicht nur auf Blumen im eigentlichen Sinn, sondern auch Baumblüten, wie z.B. die der Kastanie, sind bei den Bienen sehr beliebt. Zusätzlich ist der Pestizideinsatz in der Stadt gering - das freut die Biene und auch der Honig ist dementsprechend weniger belastet. Imkern in der Stadt ist also aktiver Umwelt- und Tierschutz, der den Bienen überlebenswichtigen Lebensraum erschließt.
Eine pollenbestäubte Wildbiene in einer Blüte.
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Pollenbeladene Wildbiene. Foto: Johanna Soboll (2018)

Wildbienenwissen

  • Wie vermehren Wildbienen sich?

    Ebenso wie die Honigbienen legen Wildbienen Eier, aus welchen neue Bienen schlüpfen. Dazu suchen fortpflanzungsfähige Weibchen Nistplätze. Die Ansprüche an die Niststandorte (Temperatur, Beleuchtung, Struktur) und die Nester selber sind artspezifisch unterschiedlich. Fast 50% der Wildbienenarten nisten unter der Erde Die Bienenmännchen suchen die Weibchen zur Paarung auf, die weibliche Biene legt ihre Eier dann in Brutzellen ab, aus denen sich dann der Nachwuchs entwickelt.
  • Spielen Wildbienen eine untergeordnete Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen?

    Die Aussage, dass 80% der heimischen Nutz- und Wildpflanzen alleinig auf die Bestäubungstätigkeit der Honigbiene angewiesen sind, sollte kritisch betrachtet werden - denn: es gibt keine Pflanzenarten, die zwingend auf die Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen sind. Alle Pflanzen, welche von der Honigbiene bestäubt werden können, können auch von Wildbienen bestäubt werden. Umgekehrt ist dies nicht der Fall. Wildbienen sind optimal an ihren Lebensraum und dort vorkommende Pflanzenarten angepasst.
  • Wie lange leben Wildbienen?

    Wildbienen leben etwa vier bis sechs Wochen.
  • Wie sieht es mit den Männchen bei Wildbienenarten aus?

    Die Männchen der Solitärbienen und Hummeln spielen eine ebenso eingeschränkte Rolle wie bei den Honigbienen: Sie kümmern sich ausschließlich um die Begattung der Weibchen und sterben Wochen vor ihnen - haben also oft nur eine recht kurze Lebensdauer.
  • Was machen Wildbienen im Winter?

    Solitär lebende Wildbienen benötigen andere Überwinterungsstrategien als Honigbienen, die sich gemeinsam im Bienenstock wärmen. So geht die Saison der Wildbienen jedes Jahr im Spätherbst zuende. Für Nachwuchs ist aber gesorgt: In Pflanzenstängeln, Erdlöchern oder Totholz haben die Wildbienen rechtzeitig für Brutzellen angelegt und gut mit Nektar und Pollen versorgt. Die Larven haben sich vor dem Winter satt gefressen und ungefähr ein Jahr nach Eiablage schlüpfen die fertigen Wildbienen. Anders bei den Hummeln: während das Hummelvolk im Spätherbst abstirbt, graben sich die Jungköniginnen zum Überwintern in die Erde ein und sind durch ein Fettpolster für Temperaturen bis -19°C gewappnet. Ungefährlich ist das Überwintern der neuen Wildbienengeneration jedoch nicht: von zehn Hummelköniginnen überlebt im Schnitt eine, von den solitären Wildbienen erleben etwa 30 Prozent den Sommer.
  • Unterscheiden sich die Sammeltechniken von Honig- und Wildbienen?

    Während Honigbienen die Massentracht suchen, kann eine kleine Kräuterecke im Garten bereits einige Wildbienen ernähren. Bestimmte Wildbienenarten sind außerdem auf bestimmte Pflanzen spezialisiert - weswegen diese besonders gefährdet sind. Blüten mit Nektar in tiefen Kronröhren ( wie z.B. bei Rotklee, Eisenhut und Rittersporn), kompliziertem Blütenbau oder explosiver Pollendarbietung (z.B. Luzerne) sind zum Beispiel auf langrüsselige Hummelarten und andere Wildbienen angewiesen. Bei vielen Nachtschatten- und Borretschgewächsen kann der Pollen nur durch Vibration der Flugmuskulatur aus den Blüten geschüttelt werden, das sogenannte Vibrationssammeln. Honigbienen fehlt hierzu die erforderliche Körpermasse. Außerdem bestäuben Wildbienen bereits in kalten Schlechtwetterperioden, während die Honigbiene noch völlig inaktiv ist. Hummeln können selbst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aktiv werden. Insbesondere Obstbäume sind daher auf die Bestäubung durch Wildbienen angewiesen.
  • Produzieren Wildbienen Honig?

    Nein, Wildbienen legen keinen Honigvorrat an, sie verbrauchen den Nektar direkt.

Weiterführende Links

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Zwei Bienen auf einer Blüte bei der Nahrungsaufnahme.
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Zwei Bienen bei der Nahrungsaufnahme. Foto: Johanna Soboll (2018)