Finanzierung von europäischen Projekten innerhalb des LVR
LVR-Europa-Projektförderung
Um Einstiegshürden bzgl. der Einwerbung von EU-Mitteln abzumildern, hat der LVR Ende 2018 auf Basis einer Konzeption der zentralen LVR-Europakoordination die Bereitstellung von Haushaltsmitteln in Höhe von jährlich 25.000 € beschlossen. Mit diesen sollen Projekte zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen/psychiatrischer Erkrankungen im (ost-)europäischen Raum anschubgefördert werden. Hierbei soll insbesondere bereits laufendes oder geplantes ehrenamtliches Engagement von LVR-Mitarbeitenden, aber auch privater Dritter mit Bezug zum Rheinland, aufgegriffen werden, das diese Personen z.B. auf Grund eines eigenen Migrationshintergrunds in ihren Herkunftsländern erbringen.
Erweist sich diese Kontaktintensivierung als mittelfristig tragbar, sollen Folgeaktivitäten idealerweise in EU-Projektanträge überführt werden. 2019 konnte damit eine monetäre Unterstützung bzgl. des psychiatrischen Knowhow-Austausches mit Bulgarien sowie bzgl. der Austausch-Reise des Rheinisch-Westfälischen Berufskollegs - LVR-Berufsförderschule mit dem Schwerpunkt Hören und Kommunikation ins französische Toulouse bewilligt werden, ein Austausch, der 2023 erneut finanziell unterstützt worden ist. Ergänzt wurde dies im Jahr 2020 um ein bewilligtes Förderprojekt zur Professionalisierung von Unterbringungsstrukturen für Menschen mit Behinderungen in Nordgriechenland. In 2022 wurde ein Projekt zum Austausch und zur Förderung fachlicher Standards in der Betreuung sowie zur Unterstützung von Menschen mit seelischer Beeinträchtigungen/Behinderungen in institutionellen Kontexten gefördert.
EU-Förderung
2018 befanden sich verbandsweit insgesamt 20 EU-Projekte (ESI-Fonds und EU-Aktionsprogramme) in den LVR-Kompetenzfeldern „Kultur, Geschichte, Medien“, „Bildung, Jugend, Sport“ und „Gesundheit“ in der Umsetzung, wovon bei zehn Projekten dem LVR die EU-Leadpartner-Funktion zukommt. Damit wird ein Gesamt-EU-Fördervolumen von ~ 13,3 Mio. € erzielt, wovon ~ 4,1 Mio. € auf den LVR entfallen (bei einem Eigenanteil von ~ 2 Mio. €).
Unterstützt wird diese dezentrale LVR-EU-Projektarbeit durch zentral organisierte thematische Veranstaltungen, wie dem LVR-Infotag „Europa fördert Kultur“ mit diversen nationalen EU-Förderprogramm-Kontaktstellen. Hinzu kommt ein LVR-spezifischer EU-Fördermittelratgeber, der als Einstiegshilfe bei der Akquise von EU-Fördermitteln dient und der bzgl. der neuen EU-Förderperiode 2021-2027 durch ein digitales Service-Portal weiter aufgewertet werden soll.
Gegenüber der politischen Vertretung des LVR erfolgt eine regelmäßige Berichterstattung in Form von Berichts- und Beschlussvorlagen an die LVR-Kommission Europa und den LVR-Landschaftsausschuss mit einem Gesamtüberblick der LVR-weit in der Umsetzung befindlichen EU-Projekte und Partnerschaften des LVR. Ergänzt wird dies durch regelmäßige „Werkstattberichte“ der projektverantwortlichen Dienststellen im Rahmen der LVR-Fachausschüsse bzw. der LVR-Kommission Europa. Für den Zeitraum 2014-2020 ist zudem erstmalig eine zusammenfassende Rückschau über die innerhalb einer EU-Förderprogrammperiode durchgeführten LVR-Projekte geplant, die in die politischen Beratungen eingebracht werden soll.